Die Etrusker

Hochkultur nach hellenistischer Vorherrschaft

Die über ein Jahrtausend dominierende Hochkultur der Etrusker entwickelte sich ab dem 9. Jh. v. Chr. insbesondere in dem Territorium namens Etrurien, das weitläufig das nördliche Gebiet Zentralitaliens zwischen dem Tiber im Süden, dem Arno im Norden und dem Apennin im Osten vereinnahmte. Somit lebte das 12 Stämme/Städte umfassende Volk der Etrusker primär in den heutigen drei italienischen Regionen Toskana, westliches Umbrien und nördliches Latium. Letzteres Gebiet um den Lago di Bolsena herum bis nach Tarquinia am Tyrrhenischen Mittelmeer ist auch unter der neueren Bezeichnung "Tuscia" (Tuszien im Deutschen) bzw. "Tuscia Viterbese" bekannt; wodurch der Bezug zu den Etruskern offensichtlich ist. Besonders deutlich ist der Ursprung der Etrusker im Namen "Toscana" erkennbar, selbst wenn das antike Volk der Etrusker sich selbst Rasenna nannte.

 

Insbesondere das äußerst elaborierte Kunsthandwerk ist stark griechisch beeinflusst, doch schnell zu einem eigenen Stil weiterentwickelt worden, der insbesondere bei den Vasen an zeitgenössische moderne und somit äußerst zeitlose Kunst erinnert.

 

Die Gräber, zunächst simple mit Asche und Schmuck der Toten gefüllte Tonurnen, die später zu kleinen nachgebauten Modellen der ursprünglich bewohnten Häuser gewandelt wurden, erfuhren während Ihrer Hochblüte ab dem 5. Jhd. v. Chr. ein hochkomplexes und farbenfrohes Redesign, in Form von reichlich bemalten, meist unterirdischen Grabkammern, die an Wandmalereien der Ägypter erinnern und zum Teil ebenfalls mit Schätzen, hochwertigen Tongefäßen und Sarkophagen ausgeschmückt wurden, um den Verstorbenen den Übergang ins Reich der Toten möglichst angenehm zu gestalten.

Die etruskische Kultur wies in ihrer Hochblüte eine für ihre Zeit außergewöhnliche Fortschrittlichkeit auf: Straßenbau, Bodenheizungen, Kanalisationen, Entwässerungsanlagen und Stadtgründungen wie Rom. Zudem betrieben die Etrusker erfolgreich Handel mit diversen landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Wein oder Olivenöl. Denn die Tradition der Olivenölherstellung reicht bis etliche Jahrtausende vor Christus in südlichere Gefilde des Nahen Ostens zurück. Phönizier und Griechen dürften in Süditalien ihre Pflanz-, Pflege und Ölgewinnungstechnik eingeführt haben. Von dort wanderte der Anbau nordwärts, bis er definitiv spätestens im 7. Jhd. v. Chr. zu den Etruskern gelangte und bis heute kultiviert wird.

Gründungsväter der stadt Rom

 Auch wenn das exakte Gründungsdatum der Stadt Rom Historikern bis heute nicht mit Sicherheit bekannt ist, so wird vermutet, dass es sich um den 21. April 753 vor Christus gehandelt haben könnte. Der Legende nach soll Romulus, der erste König Roms, der bis 715 v. Chr. die Stadt regiert haben soll, die Stadt gegründet haben. So zumindest beschreibt es der antike Schreiber Livius in seinem großen Geschichtswerk "Ab urbe condita" (seit Gründung der Stadt). Mehr zur Legende um die Wölfin mit den Zwillingen Romulus und Remus findet sich überall im Internet.

 

Historiker und Archäologen vermuten hingegen, dass sich die Gründung Roms bereits auf das 10. und 9. Jahrhundert vor Christus datieren lasse. Archäologische Bodenfunde von ca. 1.000 Jahren vor Christus scheinen dies zu belegen. Mit großer Wahrscheinlichkeit war es so, dass sich italische Volksstämme auf den Hügeln Roms östlich des Tiberflusses niederließen. Hierbei handelte es sich anfangs vor allem um Sabiner und Latiner, später auch um Etrusker. Letztere gründeten dort ein Dorf bzw. eine erste städtische Gemeinde. Im Mittelpunkt des Gründungsortes standen hierbei sieben Hügel, von denen Kapitol und Palatin die bekanntesten sind. Die Lage am Tiber war günstig, denn durch eine Furt, also eine niedrige Stelle im Fluss, konnte das Wasser bequem überquert werden. Auch als Schiffshandelsweg bot der Tiber eine außerordentlich gute strategische Lage für eine Stadt. Dank besonders fruchtbarer Böden ließen sich immer mehr Menschen dort nieder. Schon bald hatte sich Rom unter der Herrschaft etruskischer Könige zu einer blühenden, einflussreichen Stadt entwickelt. In Rom herrschten circa 250 Jahre lang Könige; bis 510 vor Christus. Innerhalb weniger Jahrhunderte stieg Rom unter Militärgenies wie Scipio, Sulla, Pompejus und vor allem Cäsar zur Weltmacht auf. Dabei übernahmen die Römer viel von den Etruskern.

im hier und jetzt

Noch heute fühlen wir uns den Etruskern stark verbunden und orientieren uns somit an deren Spuren und Wurzeln. Dies liegt vor allem daran, dass wir rund um den Lago di Bolsena täglich deren imposante Bauwerke und somit ihr über Jahrtausende altes Erbe sehen. Dieses Zeugnis und dieser Ursprung sind uns bewusst und prägen bis heute das Arbeiten und Leben in einem der schönsten Regionen dieser Welt. Wir freuen uns über dieses Glück, hier verwurzelt zu sein. Die Ergebnisse unserer Mühen und Freuden finden Sie auf der gesamten Webseite.